"Gab es keine Sicherheit? Lernte man es nie, sich in der Welt blindlings zurechtzufinden? Gab es nichts, was einen leitete, nichts, was Zuflucht gewährte, war alles nur Wunder und so, als würde man von der Zinne eines Turmes in die Luft springen? War es möglich, daß selbst für ältere Menschen das Leben so war ¿ überraschend, unerwartet, unbekannt? Einen Herzschlag lang glaubte sie, wenn wir beide jetzt aufbegehren, hier, auf dem Rasen, und eine Erklärung verlangen, weshalb es so kurz, weshalb es so unausdeutbar wäre, wenn wir sie mit Nachdruck fordern, in der Sprache, wie zwei reife und fertige menschliche Wesen, vor denen nichts verborgen gehalten werden sollte, sie führen dürfen, so würde die Schönheit sich entfalten, der Raum sich füllen, das nichtige Schnörkelwerk Gestalt annehmen (...)".
"Die Fahrt zum Leuchtturm" ist Virginia Woolfs meistverkaufter Roman und zählt zu den "100 bedeutendsten britischen Romanen" (BBC-Umfrage von 2015) sowie zu den "besten 100 englischsprachigen Romanen" (Time Magazine 2005).
Virginia Woolf.
Die Fahrt zum Leuchtturm.
Übersetzt von Karl Lerbs.
Erstdruck dieser Übersetzung: Insel-Verlag, Leipzig 1931.
Erstdruck des englischsprachigen Originals: To the Lighthouse. Hogarth Press, London 1927.
Vollständige Neuausgabe, Göttingen 2019.
LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag