Geträumte und erfundene Träume, Wachträume, Lachträume, Alpträume, Wunschträume. Margret Kreidl legt mit ihrem neuen Buch ein Kompendium der Träume vor. Über 360 kurze Prosastücke, Dialoge und Gedichte hat die Autorin in ihrem »Alphabet der Träume« versammelt, von »Anfanggasse« bis »Zettelweg«.
Wenn von »Büßerschnee«, »Dirndlblüte« und »Heumund« geträumt wird, von Schillers »Spinatballade« oder Angela Merkels noch unentdeckter Vorliebe für gute Literatur, so vermischt sich in diesen Traumbildern Unbewusstes mit gesellschaftlicher Wirklichkeit, Erotisches mit Politischem und Utopischem. Lustvoll hebelt Kreidl die Logik des Alltags aus, hebt die Grenze zwischen Sinn und Unsinn auf, zwischen verboten und erlaubt, und schafft so neue offene Denkräume.
Jedem Traum folgt eine »einfache Erklärung«, woraus ein gewitztes Spiel mit verschiedenen Formen der Traumdeutung entsteht, von antiken über psychoanalytische bis zu trivialen Versionen: »Das Auto ist eine Wunscherfüllung.«
Margret Kreidls Traumalphabet ist ein Lob der Träume und der Träumereien in Zeiten des Wachens und Überwachens, eine Verführung zum Querdenken und eigenen Träumen.